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Mittwoch, 25. September 2019

Nikolaus von der Flüe

Altarbild, 1492, ehemals in der Pfarrkirche, heute gegenüber im Museum Bruder Klaus in Sachseln
Quelle: Ökumenisches Heiligenlexikon

Nikolaus von der Flüe – ein Heiliger, an dem sich die Geister scheiden. Und ich gebe zu: Auch ich hatte lange Schwierigkeiten mit diesem Heiligen, denn: Wie kann jemand heilig sein, der seine Familie verlässt?
Zuerst einmal: Nikolaus hat die Familie eben nicht verlassen, weil die Liebe zur Frau nachließ oder es immer nur Streit gab. –Nein ganz im Gegenteil, das Paar mochte sich noch

Doch mal von vorne mit den Daten
* 1417 in Flüeli, Ortsteil von Sachseln im Kanton Obwalden in der Schweiz
† 21. März 1487 in der Ranftschlucht bei Flüeli im Kanton Obwalden in der Schweiz

 Nikolaus wuchs in einer Bauernfamilie auf und wurde später selbst Landwirt Es heißt, dass Nikolaus schon als Jugendlicher mystische Erfahrungen machte, gerne in die Einsamkeit ging.
Mit 29 Jahren heiratete er die erst 14-jährige Dorothee. Aus der Ehe gingen zehn Kinder hervor. In dieser Zeit musste Nikolaus auch immer wieder in den Krieg ziehen.  
Er wirkte auch als Politiker, war Ratsherr. Jeder wusste um seine Gerechtigkeit. – Die war so ausgeprägt, dass er auch vor Kirchenmännern nicht  Halt machte. So wandte sich Nikolaus gegen den Pfarrer von Sachseln, als dieser die Kirchensteuer erhöhen wollte.
Sein Gebetsleben wurde intensiver und irgendwann bemerkte er, dass er in die Einsamkeit gehen muss. – Er besprach dies mit seiner Frau  und den älteren Kindern.  Erst als ein Ja kam, ging er weg. Es heißt am Gallustag (Da ich zu einer St. Gallus-Pfarrgemeinde gehöre: Das ist der 16. Oktober)
Zunächst wollte Nikolaus eigentlich zu einer Bruderschaft nach Basel. Doch er merkte, dass dies nicht Gottes Wille war.  Es heißt, dass er sich nicht nach Hause traute und sich daher  nicht weit entfernt von dort in der Einsiedelei niederließ.
Viele Menschen suchten bei ihm Rat, kamen daher zu ihm. Nur seine eigene Familie sah ihn nur sehr selten.
Die letzten Jahre lebte Nikolaus nur von der Hostie. Bekannt ist wohl sein Gebet:

Mein Herr und mein Gott,
nimm alles von mir,
was mich hindert zu dir.

Mein Herr und mein Gott,
gib alles mir,
was mich führet zu dir.

Mein Herr und mein Gott,
nimm mich mir
und gib mich ganz zu eigen dir.

Es heißt, dass Nikolaus viele Wunder bewirkt habe, auch, dass die Schweiz während des 2. Weltkrieges neutral bleiben konnte. Nikolaus hielt seine Hand über das Land, die deutschen Mächte konnten nicht einziehen.

Der Gedenktag von Nikolaus wird in der Weltkirche am 21. März begangen, im deutschen Sprachraum jedoch am 25. September. – Da ich an der Schweizer Grenze wohne, haben zwei Nachbarbistümer heute Hochfest: Basel und Chur (andere Schweizer Bistümer übrigens auch.

Vielleicht überlegen immer noch einige nach diesem Beitrag: Und wie ist es der Frau von Nikolaus damit ergangen, dass er sie verließ? Dass er sich nicht weit entfernt niederließ?
Ich habe ein altes Buch aus dem Jahre 1959, da ist über Dorothee geschrieben, wie es ihr wohl erging, was sie wohl dachte.  -  Lohnt sich zu lesen. Titel: „Die verborgene Krone“
Autor: P. Michael Jungo

Mittwoch, 18. September 2019

Heiliger Lambert

Statue, 1719, in der Kirche des Stiftes St. Lambrecht in der Steiermark
© Ökumenisches Heiligenlexikon

Heute ist der Gedenktag des Heiligen Bischofs Lambert/Lambertus. Für den Beitrag habe ich mich mal mit ihm auseinandergesetzt, denn ich habe mich gewundert, dass der Gedenktag diesen Heiligen in unserer Bistumsstadt (Freiburg) Hochfest ist.  Als ich in der Nähe von Münster wohnte, konnte ich schon eher verstehen, dass es ein gebotener Gedenktag ist, aber in Freiburg?

Zunächst einmal einige Daten über Lambert:
* um 635
† 17. September um 705 in Lüttich (Liège) in Belgien

Er wurde später Bischof von Maastricht

Zu seinem Leben: Lambert kam als Sohn wohlhabender Eltern auf die Welt, es handelte sich um eine Grafen-Familie. Und was nicht ganz uninteressant ist: Sein Onkel war schon Bischof von Maastricht (Theodard von Maastricht). Dieser kümmerte sich auch um seine Ausbildung. Ob dies dazu führte, dass Lambert auch Priester wurde?  Aber vielleicht fühlte er wirklich die Berufung. Er soll sich schon als Diakon glühende Kohlen im Chorhemd, um den  Weihrauch zu entzünden
Klar ist jedenfalls, dass er im Jahre 670 selbst Bischof von Maastricht wurde, nachdem sein Onkel ermordet wurde.
Bald danach musste Lambert für sieben Jahre in die Verbannung, wegen eines Machtkampfes der Hausmeier. In dieser Zeit lebte er im Kloster der Benediktiner in Stablo. Erst Pippin der Mittlere setzte Lambert dann wieder in sein Amt als Bischof ein.
Während seiner Zeit als Bischof hat Lambert Missionsarbeit betrieben, besonders um die Maas herum, in der belgisch-niederländischen Grenzregion.
Die Quellen zur seiner Ermordung sind unterschiedlich, könnten sich aber eventuell ergänzen könnten:
Lambert hatte Pippin getadelt, weil dieser seine Ehefrau mit der Schwägerin betrog. Auf der anderen Seite besaß die Kirche gegenüber der Staatsgewalt damals Immunitätsrechte, die Lambert verteidigte.  Beide Gründe werden dafür angeführt, dass Lambert ermordet wurde. Was aber interessant ist: Lambert hat sich bei der Ermordung nicht gewehrt.
Vielleicht noch etwas zur Ermordung: Auch hier gibt es verschiedene Quellen. In zweien steht, er wurde erschlagen, in einer anderen, er wäre während des Gebets von einem Speer durchstoßen worden.

Dreizehn Jahre nach dem Tod von Lambert ließ sein Nachfolger Bischof Hubertus dessen  sterbliche Überreste nach Lüttich übertragen. Damals kam diese Geste einer Heiligsprechung gleich. Seine Verehrung breitet sich schnell aus,  vor allem am Mittelrhein und in Süddeutschland.
Doch warum wird in der Stadt Freiburg Lambert als Hochfest gefeiert, gilt dieser sogar als Patron der Stadt?
1191 brachte Rudolf von Zähringen, der Bischof von Lüttich und ehemaliger Bischof von Freiburg, Kopfreliquien des Heiligen nach  Freiburg. Seit damals ist Lambert dort Stadtpatron.

Mittwoch, 11. September 2019

Seligpreisungen und Weherufe

Quelle: Fotolia

Das heutige Evangelium wird jedem etwas sagen. Und ganz ehrlich: Geht es uns nicht oft so, dass wir bei einer sehr bekannten Perikope nicht richtig zuhören? Ich habe mich mal wieder bei den verschiedenen Sprachen umgeschaut und einiges ganz neu gesehen

 Zunächst einmal zu den Seligpreisungen:
Hier gibt es gar nicht so viele Veränderungen. Sie fangen zum Großteil anders an, mit: „Glücklich bist du“,  „freue dich“ „gesegnet seid ihr“ – dies statt selig.

Im Dänischen heißt es nicht: Selig die armen, sondern hier wird von Ohnmacht gesprochen. – Das hat einen ganz anderen Sinn

Bei den Seligpreisungen kommt es vor allem auf einen Satz an, nämlich, dass man dies alles um Jesu Willen erleidet. – Nur dann ist man selig zu preisen.


Dann zu den Weherufen:
Ziemlich hart klingt es im Chinesischen. Da gibt es schon die Zwischenüberschrift: „Die Katastrophen“ Dann geht es  heftig weiter:
 "Die Reichen sind ein Fluch, weil sie den Trost der Welt genossen haben!  Es ist ein Fluch für diejenigen, die jetzt satt sind,  sie werden hungern! Es ist ein Fluch für die Menschen, die jetzt lachen,  sie werden trauern!  Wenn alle dich preisen, bist du in Schwierigkeiten, schon deine Vorfahren haben  die falschen Propheten gepriesen!“
Die anderen Übersetzungen schreiben Wehe und nichts vom Fluch

Slowakisch hat auch eine interessante Übersetzung bei den Weherufen:
Aber wehe dir, Reicher, denn du hattest schon dein Vergnügen.  Wehe dir,  der satt ist, deines Tages wirst du verhungern. Wehe dir, der leicht lacht, denn eines Tages wirst du bitterlich weinen. Wehe dir, wenn dich alle preisen, so behandelten eure Vorfahren  in alten Zeiten falsche Propheten

 Im Niederländischen beginnen die Weherufe mit „Sei vorsichtig, wenn…“ Im Gegensatz dazu gibt es eine englische Übersetzung, in der es heißt: „Wie schrecklich wird es für dich sein…“


Im Dänischen fangen die Seligpreisungen mit „Glücklich bist du…“ an und die Weherufe mit „das Unglück trifft dich…“

 Im Deutschen gibt es natürlich auch verschiedene Übersetzung.  Jeder kann die Stelle  bei Lk 6, 20 - 26 selbst vergleichen.

Mittwoch, 4. September 2019

Wen der Herr liebt....

© Gabriele Rasenberger

Wie dieser Satz weitergeht, dürften die meisten wissen.  Und einige haben  am 21. Sonntag im Jahreskreis  diesen Satz zu hören bekommen. – Ich habe es mir selbst angesehen, nachdem ich sowohl am Samstag als auch am Sonntag nur die erste Lesung gehört habe. – Die Priester haben die Lesung ausfallen lassen. Aus gutem Grunde, gerade in dieser Zeit, wie ich mir vorstellen kann, denn der Text ist echt heftig. Es handelt sich um Hebr 12,5-7.11-13
Ganz schön heftig!
Der Hebräerbrief wird Paulus zugeordnet. Doch wahrscheinlich hat er diesen gar nicht geschrieben, sondern jemand anderes.  Wer die Paulusbriefe kennt, der weiß, dass er für Kinder Partei ergreift.
Ich habe mir mehrere Übersetzungen angesehen und so meine Gedanken dazu gemacht. Da ich eben nicht alle Sprachen kann, habe ich Übersetzungsprogramme genutzt.
Aber zunächst habe ich mir überlegt, was Zucht/züchtigen und Schläge wohl im übertragenen Sinne heißen könnte.
Ich denke da an Heilige und Propheten. Wie ist das mit Josef, dem Nährvater von Jesus? War es für ihn nicht wie ein Schlag ins Gesicht, als er hörte, dass Maria ein Kind erwartet?
Und wie ist es mit dem alttestamentlichen Josef? Der hat wirklich sehr viel durchmachen müssen und wurde später der zweite Mann im Staate.
Weiter: Viele Christen werden heutzutage verfolgt. Könnte das nicht als Zucht, Züchtigung oder Schläge ausgelegt werden? Gott prüft seine Kinder?

Dann zu den Übersetzungen: Die meisten schreiben gar nicht von Züchtigung und Schläge. Aber die Worte Korrektur und disziplinieren sind sehr wohl zu lesen. Das hört sich schon ganz anders an, liest sich auch anders. Welche Eltern korrigieren ihre Kinder nicht, sind nicht mal streng zu diesen? Aber es ist wichtig.

Die Vulgata und die norwegische Übersetzung sind noch heftiger, sie sprechen von Geiseln. Da hat es bei mir dann „Klick“ gemacht. Die Überlegung, ob hier nicht von Jesus gesprochen wurde, von seiner Passion. Und die zwei letzten Verse nehmen  Anspielung auf das Alte Testament.



Die modernste Übersetzung  dürfte übrigens die Volxbibel sein