Die Kirche feiert heute den Gedenktag der Schmerzen Mariens, einen
Tag nach dem Fest Kreuzerhöhung.
Der Gedenktag passt hier gut, denn eines ist klar: Maria musste
als Mutter viele Schmerzen erleiden, konnte einiges nicht begreifen. In der
Volksfrömmigkeit ist von den „sieben Schmerzen“ die Rede.
Welche sind dies denn? Nun, hier die sieben, die fast alle
biblisch begründet sind:
Darstellung Jesu im Tempel mit Weissagung Simeons (Lk 2,34–35 )
Flucht nach Ägypten vor dem Kindermörder Herodes (Mt 2,13–15 )
Verlust des zwölfjährigen Jesus im Tempel (Lk 2,43–45 )
Jesus begegnet seiner Mutter auf dem Kreuzweg
Kreuzigung und Sterben Christi (Joh 19,17–39)
Kreuzabnahme (vgl. Mt 27,57–59) und Übergabe des Leichnams an
Maria (Beweinung Christi)
Grablegung Christi (Joh 19,40–42)
Einige davon möchte ich auch ansehen, denn da wird sich die ein
oder andere Mutter wieder erkennen:
Da ist zunächst die Weissagung des Simeon, in der zwar auch Positives
steht, doch welche Mutter hört schon gerne Negatives über ein kleines Kind?
Wobei es bestimmt erfahrene Mütter gibt, die dann etwas lapidar und/oder
belehrend und fast drohend sagen: „Wart erst mal ab, wenn dein Kind groß ist…!“
– Gut fühlt sich das nicht an, so war es wahrscheinlich auch nicht für Maria. Hier
können sich Mütter an Maria wenden.
Dann die Flucht nach Ägypten. Wie viele Menschen sind heutzutage
auf der Flucht. Von Afghanistan wurde in
den letzten Wochen öfters berichtet, aber auch von Flüchtlingslagern mit ihren
Bedingungen. Keine schöne Situation. Man
muss aufgrund der Situation fliehen, kommt in ein Land, in dem man nicht gut
aufgenommen wird und weiß auch nicht, was noch kommen wird. Auch das hat Maria
schon durchgemacht und man kann sich im Gebet
vertrauensvoll an sie wenden.
Dann der zwölfjährige Jesus im Tempel, der lange von Josef und Maria
gesucht wurde. Ein Kind, das
verlorengeht, dass ich von den Eltern abwendet (wobei Jesus sich nicht
abgewendet hatte), vielleicht auch, wenn es schon erwachsen ist. Ein Kind, von
dem die Eltern nichts wissen und es voll Verzweiflung suchen. Maria kennt diesen Schmerz.
Die Grablegung Christi.
Wenn ich Todesanzeigen so sehe: Es kommt gar nicht so selten vor,
dass Menschen relativ jung sterben. Eltern leben oft noch. Manchmal sind es
sogar Kinder. Das ist für die Eltern schwer, wie soll man damit umgehen? Diesen
Schmerz kennt Maria.
Maria, die Muttergottes trug viele Schmerzen, die Eltern auch
heute noch tragen. Sie ist eine Heilige, die uns darin gut versteht.