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Mittwoch, 10. April 2019

"Herr, ich bin bedürftig..."

©Filip Vukina

„Moment mal, es heißt doch ‚Herr, ich bin nicht würdig…‘“, wird sich jetzt der ein oder andere sagen.
Stimmt!
Dieser Satz beruht auf einen Satz in der Bibel. Ein Hauptmann, dessen Diener krank ist, kommt zu Jesus und möchte, dass dieser seinen Diener heilt. Und der Hauptmann hat so viel Vertrauen zu Jesus, dass er meint, Jesus braucht nicht kommen und fügt hinzu: "Herr, ich bin nicht würdig, dass du einkehrst  unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund."
In der neuen Einheitsübersetzung heißt es: "Herr, ich bin nicht wert..."
Aber in letzter Zeit habe ich eben von einem Priester gehört: „ Herr, ich bin bedürftig…“ Beim ersten Mal habe ich noch gedacht, ich habe es irgendwie falsch gehört. Dann habe ich aber bewusst hingehört.
Es hat mich schließlich zum Nachdenken gebracht. Stimmt nicht beides? Ich bin bedürftig…“, aber auch „Ich bin nicht würdig…“
Es könnte dann vielleicht auch heißen: „Herr, ich bin nicht würdig und daher bedürftig…“, oder: „Herr ich bin bedürftig, also nicht würdig…“

Was drückt dieses „bedürftig“ denn aus? Es kann heißen: Klein sein, klein vor Gott, gering, arm. – Und sind wir das nicht alle vor Gott?

 Und was heißt es dann nicht würdig zu sein? Würdig drückt genau das Gegenteil aus, noch ein wenig mehr. 
Wenn ich sage, ich bin nicht würdig, dann sage ich: Ich bin nicht heilig, ich bin nicht überlegen, ich bin nicht erhaben, ich bin nicht eindrucksvoll, ich bin nicht prächtig....

Daher: Meiner Meinung nach stimmt beides, es ergänzt sich.


Aber vielleicht ist dieser Priester ja auch/zusätzlich vom Heiligen Pfarrer von Ars beeinflusst. Damals haben eben nicht alle kommuniziert, weil eben nicht würdig. So drehte 

Jean-Marie Vianney es um in "Herr, ich bin bedürftig."



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