Quelle: Ökumenisches Heiligenlexikon
Die Kirche feiert heute den Gedenktag der Heiligen Klara von Assisi. Sie muss eine sehr selbstbewusste und eigenständige Frau gewesen sein, wenn man ihr Leben so ansieht. Gleichzeitig hatte sie wohl Charisma und Einfluss auf Familienangehörige Und: Sie hat sich ganz und gar Gott überlassen.
Klara war eine Frau, die sich gegen den Willen der Familie entschied. Sie ist zu einer Zeit ins Kloster eingetreten, in der noch Familien entschieden haben, ob eine Tochter heiraten soll oder ins Kloster geht. Das entscheiden heute die Frauen normalerweise selbst. Aber spätestens wenn Einladungen anstehen: Werden da nicht Kompromisse gemacht, um die Familie nicht zu enttäuschen?
Doch wer war Klara denn? Sie stammt aus einem adeligen Hause, wurde wahrscheinlich 1193 geboren und sollte standesgemäß heiraten. Doch sie war sehr beeindruckt von dem, was Franz von Assisi vorlebte. So floh sie mit ungefähr 18/19 Jahren aus dem Haus, um ein Leben wie Franziskus zu leben. Alleine, dass sie in diesem Alter noch nicht verheiratet war, zeigt schon, dass sie einen eigenen Willen hatte.
Die Familie von Klara nahm die Entscheidung von ihr nicht gut auf, wollte sie wieder zurückholen. Ob Klara dies ahnte? Sie zeigte den Verwandten jedenfalls die abgeschnittenen Haare. Damals wurde dies bei den Frauen zu Beginn des Ordensweges gemacht.
Klara, die in Reichtum gelebt hatte lebte nun in völliger Armut. Sie machte sich abhängig von anderen im Vertrauen auf Gott, dass Er ihr das geben würde, was sie braucht. Bis heute leben Klarissen in dieser Abhängigkeit.
Klara war schon als Kind kränklich, so ist es kein Wunder, dass sie später auch krank wurde. Die letzten Jahren war sie bettlägerig. Auch diese Zeit vertraute sie Gott an.
Das sind nur ein paar wenige Daten, aber sie können Anregungen für das eigenen Leben geben. So kann sich jeder fragen:
- Bin ich bereit, mich ganz und gar Gott zu überlassen, auch gegen den Einspruch der Umwelt, des Freundeskreises, der Verwandtschaft, Familie?
- Würde ich mein Leben ganz und gar Gott anvertrauen? Ihm vertrauen, dass ich wirklich alles bekomme, was ich brauche?
- Würde ich auch noch in Krankheit auf Gott vertrauen?
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