„Haben Sie Lust einen Beitrag über das Thema
Partnersuche unter Christen zu schreiben?“ Das hat mich jemand gefragt, der
meinen Blog liest.
Zugegeben: Ich habe abgesagt,
denn ich selbst lebe eine zölibatäre Berufung. Aber je mehr ich damit ins Gebet
ging, desto sicherer war ich, dazu etwas
schreiben zu sollen. Gleichzeitig verbinde ich dieses Thema mit der je eigenen
Berufung
Es gibt eine Voraussetzung,
die ganz wichtig ist, egal ob man heiraten möchte, oder zölibatär, vielleicht
auch in einer Gemeinschaft lebt: Das Gebet!
Das Gebet sollte an erster
Stelle stehen. Immer wieder Gott nach Seinem Willen fragen. – Und Ihn auch ganz
konkret im Gebet darum bitten, den richtigen Partner zu finden
Wie diese Suche nach dem richtigen Partner
dann aussieht, dafür gibt es bestimmt die unterschiedlichsten Wege. Und wir
leben nicht mehr im Mittelalter, wo noch
Eltern bestimmt haben, ob und wen man heiratet, oder man ins Kloster geht.
Heute wird der Partner selbst ausgesucht. Ob man diesen irgendwo kennenlernt,
eine Annonce in einer christlichen Zeitung aufgibt oder eben christliche
Singleportale besucht ist wahrscheinlich egal, wenn man sich darüber klar ist:
Ich bin zur Ehe berufen! Und wenn diese
Grundentscheidung einmal getroffen ist, dann sollte man dabei bleiben.
Vielleicht sucht man sich
auch einen Partner, der nicht christlich ist. Darauf werde ich später auch noch
eingehen.
Außer dem Gebet gibt es noch anderes
Gesichtspunkte. Es ist ja davon auszugehen, dass man sich eine christliche Ehe
wünscht. Nur: Was gehört da jeweils
dazu? Auch das kann verschieden sein, es können in dieser Partnerschaft Berufungen
innerhalb der Ehe auftauchen.
Ein Beispiel dazu: Die
verschiedenen Konfessionen. Da hat man sich in einen anderen Christen
verliebt und alles stimmt, bis auf die Konfession. Vielleicht ist jedem seine
Konfession wichtig. Gibt es deswegen
Streit, wird der andere nicht ernst genommen, vielleicht mit seinem Glaubensbild
verlacht? Oder trägt das gemeinsame Christentum trotzdem? Können beide an den verschiedenen
Konfessionen zum einen reifen, aber zum anderen an der Unterschiedlichkeit so
leiden, dass es in das Gebet gebracht wird? Es kann sich dann die Berufung herausstellen,
für die Einheit der Christen zu beten.
Das Gebet, das Gespräch mit
Gott ist etwas Intimes. Wie sieht es mit dem gemeinsamen Gebet aus? Ist dies
möglich? Sollte auf alle Fälle sein, auch wenn es vielleicht schwer fällt.
Es gibt Gemeinschaften, in
denen ganze Familie leben. Es könnte eine Berufung sein, mit der Familie in
eine Gemeinschaft einzutreten, in dieser Gemeinschaft zu leben, zu beten, zu
arbeiten. – Aber dann sollten beide Partner dies vorher im Gebet merken. Ich
habe schon über Paare gelesen, die zum Beispiel gemeinsam in die Mission
gegangen sind, gemerkt haben, dass Gott sie dort haben will.
Man sollte sich Zeit lassen, sich
kennenzulernen, auch die Keuschheit bewahren. Wie steht schon in der Bibel: „Was
Gott aber verbunden hat, darf der Mensch nicht trennen.“ Es gibt immer wieder
Ehepaare, die sich vorher nicht lange genug geprüft haben. Schon vorher sollte man überlegen, was ist,
wenn der Alltag kommt. Ich kenne Paare, die wohnen war vor der Ehe zusammen,
aber eben wirklich keusch, jede hat sein eigenes Zimmer. Dann kann man sehen,
was los ist, wenn der graue Alltag kommt. Aufpassen: Zwischen verliebt sein und
Liebe ist ein großer Unterschied! Und der Gegenspieler Gottes hat gerne seine
Hand im Spiel, um zu zerstören. Es kann also sein, dass man sich verliebt.
(passiert Ordensleuten auch). Dann heißt es: Kämpfen! Das gilt für beide Partner,
sowohl vor, als auch in der Ehe, denn
der graue Alltag kommt überall. Und das Kämpfen lohnt sich, schweißt noch mehr
zusammen. Auch hier: Alles in das Gebet mit hinein nehmen. Gott ist immer der verbündete Dritte in der Mitte. Und ER leidet mit.
Vielleicht zu dem Wort keusch
ein kurzer Exkurs: Es gilt sowohl vor, als auch in der Ehe keusch zu sein. Ich
habe mal nach Synonymen geschaut, die in diesem Fall treffen könnten.
Vielleicht passt für beides am besten: Anständig, unverdorben, gesittet.
Weitere Fragen, die man sich stellen sollte:
v
Wie sieht es mit der Heiligen Messe aus? Ist diese meinem Partner
wichtig? Können wir zumindest am Sonntag gemeinsam in die Messe gehen?
v
Wie sieht es mit der Kindererziehung aus? Bin ich mir bewusst,
dass ich dazu aufgerufen bin, das Kind christlich zu erziehen? Und ist es neben der Kindererziehung möglich, jeden Sonntag in die Messe zu gehen? Lässt der Partner dies zu?
v Weiter zu der Kindererziehung: Können sie die Partner darauf verständigen, die Kinder mit in die Heilige Messe zu nehmen?
v Weiter zu der Kindererziehung: Können sie die Partner darauf verständigen, die Kinder mit in die Heilige Messe zu nehmen?
v
Sind Frau und Mann in der
Beziehung gleichberechtigt?
v
Bin ich mir bewusst, dass Gott immer mit in unserer Beziehung ist
und nehme ihn auch hinein?
Und was ist, wenn man
jemanden heiratet, der kein Christ ist? Da wird es um einiges schwieriger. Es
kann gut gehen, wenn einer den anderen akzeptiert. Mir ist aber auch ein
Ehepaar bekannt, wo es der Frau wichtig war, kirchlich zu heiraten und der Mann
dies nicht zugelassen hat. - Wem der
Glaube wichtig ist, der sollte dann genau überlegen, ob dieser Partner wirklich
von Gott gesandt ist. Dies muss man aber schon vorher mitbekommen.
Quelle: Fotolia
Nächste Woche werde ich nochmals einen Beitrag
schreiben. Denn es gibt bei Paulus einen Satz, der oft aus dem Zusammenhang
gerissen wird: „Ihr Frauen, ordnet euch
euren Männern unter wie dem Herrn (Christus); denn der Mann ist das Haupt der
Frau.“
Dazu werde ich auf alle Fälle nächste Woche einen Beitrag
veröffentlichen.
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