Quelle: Fotolia
Die leiblichen Werke der Barmherzigkeit, was gehört alles dazu? Es sind sieben, die aufgezählt werden und auf die Bibel zurückgehen:
- Hungrige speisen
- Durstige tränken
- Fremde beherbergen
- Nackte kleiden
- Kranke pflegen
- Gefangene besuchen
- Tote bestatten
Wie kann das ganz konkret aussehen? Ich möchte Beispiele geben, auch Beispiele aus dem eigenen Leben. Gerne können in den Kommentaren weitere Beispiele gegeben werden.
Hungrige speisen und Durstige tränken
Mütter machen dies sowieso: Sobald eine Frau Mutter wird, gibt sie ihrem Kind Nahrung. Und solange sich die Kinder nicht selbst versorgen können, werden ihnen zu trinken und zu Essen gegeben.
Es gibt noch mehr Möglichkeiten:
Wenn Bettler in einem Kloster klopfen, bekommen sie normalerweise eine Nahrung. In Pfarrhäusern wird dies unterschiedlich gehandhabt. Eine zeit lang war ich Pfarrhaus Haushälterin. Öfters kam es vor, dass ein Obdachloser geläutet hat, wenn ich gerade dabei war, das Essen zu kochen. Dann habe ich ihm davon gegeben. Damals bekam ich einen wunderbaren Dank. "Schmeckt wie bei Muttern!", meinte einer dieser Obdachlosen.
Heute mache ich es nochmals anders: Wenn ich am Straßenrand einen Bettler sehen, bekommt dieser von mir kein Geld, sondern etwas zu Essen oder zu trinken.
Bei der Tafel helfen, könnte auch Ausdruck dafür sein, Hilfsbedürftigen zu Essen und zu trinken zu geben. Es gibt bestimmt noch mehr Beispiele.
Fremde beherbergen
Das hat eigentlich an Aktualität gewonnen, gerade in der heutigen Zeit, in denen es so viele Flüchtlinge gibt. Wer ist bereit, wenn er genug Platz hat, Flüchtlinge aufzunehmen? Mir ist bekannt, dass viele Klöster dies tun, aber darüber nicht sprechen, daher oft in den Medien angegriffen werden, dass sie nichts tun würden.
Mir ist auch ein Priester bekannt, der dafür gesorgt hat, dass eine Flüchtlingsfamilie eine Wohnung bekommt. - Vielleicht nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, weil er nicht für alle Familien sorgen kann, aber immerhin.
Viel schneller sind Leute oft bereit jemanden aufzunehmen, wenn man weiß, woher die Person kommt, und abzusehen ist, dass diese wieder gehen, zum Beispiel Austauschschüler, oder - wie bei uns in der Nähe - Jugendliche, die in einem Chor singen und Aufführungen machen.
Nackte kleiden
Menschen ohne Kleidung gibt es heute nicht mehr? Vielleicht gibt es niemanden, der ohne Kleidung zu sehen ist, aber bestimmt Menschen, die sich nicht jede Kleidung leisten können. Ein Zeichen dafür sind Kleiderkammern und Second-Hand-Geschäfte. Und vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an seine Jugend. Es musste Marken-Ware sein, die man anzog um bei den Freunden anzukommen. So ist es heute auch noch.
Was hindert mich daran, Kleidung, die ich zu viel habe, nicht anziehe, zu verschenken? Keine Lumpen, wohlgemerkt! Wer sich erkundigt findet neben der Kleiderkammer auch andere Institutionen denen die Kleidung geschenkt werden kann, die dann für Bedürftige weitergegeben wird, oder bei der das Geld für einen guten Zweck verwendet wird. Übrigens machen dies auch manche Second-Hand-Läden. Ich selbst war überrascht, als ich mitbekam, dass ein Second-Hand-Laden, bei dem ich manchmal einkaufe, ein Teil der Einnahmen an eine christliche Gemeinschaft weitergibt, die dies dann für gute Zwecke verwendet.
Kranke pflegen
Wieder etwas, was Mütter automatisch machen. - Aber ansonsten ein Gabe, die nicht jedem geschenkt ist, manchmal anstrengend ist, jedoch immer wieder Menschen zu ihrem Beruf machen. Es muss aber nicht unbedingt gemeint sein, dass es sich bei den Kranken um Menschen handelt, die im Bett liegen. Man könnte auch an Menschen mit Demenz denken, um die man sich kümmern kann. - Oder an behinderte Menschen. Meine Erfahrung: Gerade von diesen Menschen bekommt man ganz viel zurück. Ich selbst bin gerne bei diesen Menschen. Und beruflich bin ich zur Zeit bei einem schwerstbehinderten Jungen eingesetzt. Er hat eine Fröhlichkeit, die einfach ansteckend ist. Ich kenne keinen Menschen aus dem normalen Alltag, der so eine Fröhlichkeit besitzt.
Gefangene besuchen
Dieses Werk möchte ich jetzt ganz wörtlich nehmen; also nicht davon ausgehen, dass jemand in sich selbst gefangen ist, psychisch krank ist...
Es geht darum, Menschen im Gefängnis zu besuchen. Zwei Jahre lang habe ich dies einmal ehrenamtlich gemacht, in einer Gruppe. Wir haben mit den Insassen des Gefängnisses über den Glauben gesprochen. Und ich habe dabei von den Gefangenen viel zurückbekommen. Eine christliche Gruppe ist mir bekannt, die in Gefängnisse geht, die sich freuen würde, wenn sie noch mehr Mitarbeiter hätte, auch für andere Gefängnisse. Es handelt sich dabei um die Emmausbewegung
Tote bestatten
Ich gebe zu, dass ich hier nicht viel zu schreiben kann. Es gehört zu unserer Kultur und zu unserem Zeitalter dazu, dass Tote bestattet werden. Aber vielleicht können wir vielleicht im Gebet diesem zumindest die sogenannte "letzte Ehre" erweisen, auch in den Fürbitten immer wieder an den Toten denken und diesen Gott empfehlen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen