Bald fangen sie wieder an: Die Faschingsumzüge. Je
nach Gegend auch Karneval oder Fasnacht genannt. Es gibt wahrscheinlich in ganz
Deutschland Fasnachtsvereine. Aber wie kann so ein Fasnachtverein mit dem
Eintritt in ein Kloster verglichen werden?
Ich denke, viele wissen, dass man bei einem
Klostereintritt erst einmal sucht, ob dies die richtige Gemeinschaft ist, dann
erst mal mit lebt, der Eintritt eben schrittweise geht: Alles muss erst gelernt
werden, alles erst mal mitgemacht werden, bevor nach dem Noviziat, welches
mindestens ein Jahr dauert, die Profess kommt. In einem solchem Jahr kann man
wirklich den ganzen Jahreskreis einmal mitmachen.
Ähnlich verhält es sich eben mit einem
Fastnachtsverein. (Zumindest weiß ich dies von Vereinen aus Baden). Wer hier
Aktivmitglied-Mitglied werden möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein. Dann
kommt erst einmal ein Probejahr, denn Mitglieder verpflichten sich, bei jedem
Umzug dabei zu sein. Können im Probejahr nicht alle Umzüge mitgemacht werden,
wird eben nochmals ein Probejahr angehängt. So können mehrere Probejahre
gemacht werden. Manchmal heißt es dann im Verein: Tut uns leid, du passt nicht
zu uns, wir müssen uns von dir trennen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn sich
herausstellt, dass ein Mitglied die Umzüge gar nicht alle mitmachen will. Nach
dem Probejahr kann aber auch die Aufnahme sein, damit verpflichtet sich also
das Mitglied, alle Umzüge mitzumachen. – Urlaub muss eingereicht werden, auf
anderes muss verzichtet werden…. Manche sind nur einige Jahre dabei und merken
dann doch, dass dies nicht ihre Lebensart ist, bleiben dem Verein aber oft verbunden.
Das Noviziat ist ähnlich: Es wird geschaut, ob der
Kandidat/die Kandidatin zur Gemeinschaft passt. Auch hier kann es sein, dass
man sich manchmal trennen muss und verschiedenen Wege geht. Oder es gibt die
Erstprofess. Man hat sich entschieden, bei der Gemeinschaft zu bleiben. Aber
auch hier: Manche Brüder oder Schwestern
merken, dass dies doch nicht ihr Weg ist und verlassen die Gemeinschaft noch vor der ewigen Profess. Hier gibt es auch oft noch freundschaftliche
Verbindungen.
Wer in eine Ordensgemeinschaft eintritt und vorher
also schon mal im Fastnachtverein war, der ist zumindest bindungsfähig, kann
Kompromisse eingehen, weiß, was es heißt um ein anderes (höheres) Gut zu
verzichten. – Okay, hier hinkt jetzt gerade der Vergleich. Doch jedenfalls weiß
die Person immerhin schon zum Teil, auf was sie sich einlässt.
Der Vergleich scheint gar nicht so schlecht zu sein. Einem befreundeten Ordenspriester hat dies jedenfalls gefallen, er hat seine Zustimmung gegeben.
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