Die
Adventszeit
Das
neue Kirchenjahr hat begonnen. – Mit einer Fastenzeit, nämlich der Adventszeit,
der Vorbereitungszeit für Weihnachten. Für viele ist es schon die
Weihnachtszeit. Es werden Weihnachtslieder gesungen, die Adventslieder werden
immer unbekannter. Und eine Erfahrung die ich mache: Immer weniger Priester
suchen für diese geprägte Zeit die Lieder zur Adventszeit heraus, es geht so
weiter wie im Jahreskreis. Ein Unterschied ist leider kaum zu merken.
Eigentlich schade. Es liegt an jeden einzelnen von uns, wirklich Advent zu
begehen um danach Weihnachten feiern zu können.
Doch
wie geht dies denn? Und was machen wir jetzt?
Mit
20 Jahren habe ich eine Meditation geschrieben, die zum Teil noch immer aktuell
ist:
Advent
Atemlosigkeit
Dringlichkeiten erledigen
Verbissenheit
Egoismus
Neid
Teuer
So wird heute oft ADVENT
buchstabiert,
nur noch lauter Geschäftemacherei,
jeder kauft, backt, schreibt,
schenkt.
Vor allem teuer muss es sein, damit
der Beschenkte sieht, was dahinter steckt.
Alles ist so hektisch, dass wir die
Augen für nichts anderes haben.
Und abends fallen wir müde ins Bett
und schlafen.
Warum verschlafen wir nicht gleich
Weihnacht?
Warum verschlafen wir nicht SEINE
Ankunft?
Die ganze Zeit denken wir nicht
daran.
Wir sollten lernen, ADVENT anders zu
erleben und zu buchstabieren:
Aufbruch
Dienen
Vertrauen schenken
Erbarmen
Nähe
Teilhaben
Vielleicht
erkennt sich manch einer wieder? Wie viel wird denn gebacken? Oder wie viele
Adventsfeiern gibt es? Mehr noch, eine Gefahr für geistliche Menschen könnte
sein, an ganz vielen Internet-Exerzitien teilzunehmen, soviel wie möglich von
den geistlichen Geboten wahrzunehmen. Ist da dann aber noch Zeit in sich zu
gehen? Ist da noch Zeit, auf die Ankunft zu warten, was Advent ja heißt? Wie
bereiten wir uns denn sonst für eine Ankunft vor? Dazu muss man doch erst mal
warten, anstatt so zu tun, als ob die Zeit schon da wäre. Doch was für ein Warten ist den gemeint? Da
bieten die Synonyme verschiedene Begriffe an, die für dieses Warten stehen könnten:
ausharren, wachen, erwarten. Dies sind die Begriffe, die es vielleicht zum Teil
widergeben, was wirklich gemeint ist.
Und
die Ankunft: Auch da kann man bei den Synonymen gut nachsehen und passende
Begriffe finden. Unter anderem stehen dort die Worte Erscheinen und Geburt. Ja,
wir erwarten wieder die erste Geburt Jesu Christ, das Weihnachtsfest. Aber genauso
warten wir auf sein zweites Erscheinen.
Und wenn wir dies wirklich verschlafen? Etwas Stille und Ruhe könnte
dagegen helfen. Sich mehr Zeit für IHN zu nehmen und zwar täglich. Abschalten,
was nicht unbedingt sein muss. Und dies dann aber konsequent beibehalten – über
die Adventszeit hinaus. So können wir uns wirklich auf SEIN Erscheinen
vorbereiten.
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