Der Malteserorden bietet seit Jahren eine Ausstellung an. Hier stellvertretend ein Bericht über so eine Ausstellung, die im badischen Rheinfelden stattfindet:
„Wer ist der Mann auf dem Tuch?“ Eine Ausstellung zum Turiner Grabtuch mit diesem Titel, ist vom 10. März bis 24. April in der Kirche Sankt Josef in Rheinfelden (Baden) zu sehen. Viele Ehrenamtliche hatten, die seit Monaten vorbereitet und dazu die Malteser gewonnen, die diese Weltausstellung in mehreren Ländern zeigen. Malteser, die vor ungefähr 15 Jahren in Jerusalem zum Turiner Grabtuch eine Schau gesehen hatten, berührte diese so, dass sie es weitergeben wollten. So sind sie seit ungefähr 2013 in Deutschland, Österreich und der Schweiz, aber inzwischen auch in Spanien und Argentinien unterwegs, um vom Mann im Tuch zu erzählen. Diese Ausstellung wurde inhaltlich mit der Diözese Turin abgestimmt.
Ob diese zum Glauben führt, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Von der Seelsorgeeinheit waren hier vor allem Gertrud Heggenberger, Christine Weber-Fehlmann und Priesteramtskandidat Simon Gleichauf beschäftigt. Damit diese Ausstellung stattfinden kann, gibt es eine Reihe von Menschen, die täglich in der Kirche anwesend sein werden, um Fragen zu beantworten. Außerdem kann man Schriften kaufen. Im hinteren Bereich der Kirche wurden zudem sechs Bänke entfernt.
Mit einer Heiligen Messe ging die Ausstellung los. Anschließend gab es Grußworte von Oberbürgermeister Klaus Eberhardt der Schirmherr der Ausstellung ist, von Sabine Hartmann-Müller, Mitglied des Landtags und Doktor Sophie Prinzessin zu Löwenstein, die Kuratorin der Ausstellung. Sowohl in der Predigt von Pfarrer Andreas Brüstle als auch in den Ansprachen ging es um den Inhalt der Ausstellung Brüstle ging in seiner Predigt darauf ein, warum die Ausstellung so gut in die Passion- und Osterzeit passt. „Der Mann im Tuch nimmt uns mit hinein in eine Welt, eines schier grenzenlosen Leids.“ Brüstle erklärte, dass dieses Tuch sowohl auf Karsamstag als auch auf den Ostersonntag hinweise. Ob es nun das Grabtuch Jesu ist, weiß man nicht, aber sehr vieles deutet darauf hin, zu sehen sind die Striemen der Dornenkrone, die der Nägel und anderes.
Oberbürgermeister Eberhardt stellte deutlich klar: „Gerne habe ich hierfür die Schirmherrschaft übernommen, weil ich zutiefst davon überzeugt bin, dass uns die Kirche, die Fundamente unseres Zusammenlebens und der Stärkung bietet“ Auch für ihn ist für die Veranstaltung klar: „Dabei geht es nicht um die Frage der Eindeutigkeit. Ziel war nicht den Beweis anzutreten, dass es das Tuch ist, in dem Christus gelegen hat. Stattdessen möchten wir den Menschen helfen, selbst darüber nachzudenken, eigene Schlüsse zu ziehen und sich mit den Ereignissen vor über 2000 Jahren auseinanderzusetzen“
Ebenso formulierte die Politikerin Hartmann-Müller, dass diese Ausstellung „Aufmerksamkeit erregt und die Menschen zu einer Beschäftigung mit diesem besonderen Tuch anregen möchte.“ Sie selbst hat eine besondere Beziehung zu den Grabtüchern Jesu, seit sie in Manoppello war. Hartmann-Müller machte deutlich, dass Juden alles, was mit dem Tode zu tun hat, unrein war. Daher ist auch nichts in der Bibel von den Grabtüchern zu lesen. Doch es sei ein Leid darin zu lesen, welches der Mann durchgemacht haben muss. Sie wies darauf hin, dass „für mein Handeln und Wirken als Abgeordnete im Landtag von Baden-Württemberg ist die Botschaft Jesu die Richtschnur.“
Von Löwenstein gab in ihrer Rede außerdem weiter, dass der Malteserorden auch die Aufgabe hat, den Glauben nach außen zu tragen. Durch diese „kleine, aber feine“ Ausstellung wird dies gemacht, denn damit soll der Glaube nach Außen getragen werden, es soll hinführen zum Glauben. „Wir sind haptisch denkende Menschen“, so von Löwenstein.
Wer in den nächsten Wochen nach Rheinfelden kommt, kann dort eine Kopie des Grabtuches in Originalgröße sehen. Außerdem sind Gegenstände der damaligen Zeit nachgebildet.
Für diejenigen, die alleine die Ausstellung sehen wollen, steht ein Film zur Verfügung, der sich lohnt, als Einleitung anzusehen. Doch auch alles andere ist beschriftet. Noch am Tag der Eröffnung machte Doktor Sophie, Prinzessin zu Löwenstein eine Führung. Für sie ist klar: „Das Tuch ist ein Glaubensbekenntnis.“ Im Flyer dazu heißt es: „Die Ausstellung verbindet Wissen und Glauben in beeindruckender Weise.“
So ist es kein Wunder, dass man zum Schluss in einer kleinen Kapelle zum Gebet
eingeladen ist. Hier ist am Kreuz der Corpus des Menschen zu sehen, der am Tuch
abgebildet ist.
Täglich,
von 9.00 Uhr bis 18.30 Uhr ist die Kirche geöffnet. Mit dem Bus kann man Rheinfelden gut
erreichen, geht dann ungefähr zehn Minuten bis zur Kirche Sankt Josef.
(Nochmals der Hinweis: es ist das badische Rheinfelden, nicht das Schweizer Rheinfelden),
Wer nicht ganz so gut zu Fuß ist, kann vom Busbahnhof dann noch einen Bus
nehmen, der direkt vor der Kirche hält.
Samstags gibt es immer um 17.00 Uhr eine
Führung, sonntags um 15.00 Uhr und um 17.00 Uhr
Weitere Programmpunkte, die im Rahmen dieser
Ausstellung stattfinden und sich lohnen sind:
Am 22. März um 19.30 Uhr ein Vortrag von Pater Ioannes
aus dem Kloster Disentis, Blick auf das Grabtuch aus medizinischer Sicht
Am 23. März um 19.30 Uhr ein Vortrag von Doktor Sophie, Prinzessin zu Löwenstein:Der Leidensweg Christi aus kulturhistorische- archäologischer Sicht.
Der Malteserorden bietet diese Austellung immer wieder in verschiedenen Städten an.
Hier dazu ein Link: www.malteser-turinergrabtuch.de