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Die Vergebung der Sünden – ein großes Thema. Jesus gab nach seiner
Auferstehung den Aposteln, die Sünden zu vergeben. In der alten Einheitsübersetzung
ist der Satz zu lesen:
„Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die
Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.“ (Joh 20,23)
Zu diesem Satz möchte ich einiges schreiben, zunächst aus
katholischer Sicht zum Sakrament der Versöhnung, dann etwas allgemeiner und
schließlich möchte ich noch auf weitere Übersetzungen eingehen.
Zunächst zum Sakrament der Versöhnung:
Christus hat den Apostel die Macht gegeben, Sünden zu vergeben.
Die Nachfolger sind die Priester. Daher ist es wichtig, diese Vergehen auch vor
einem Priester auszusprechen. Manch ein Mensch hat große Lasten, die Menschen
nicht bereit sind zu vergeben. Ganz schlimm wäre eine Abtreibung oder ein Mord.
Viele wissen nicht, wie sie mit der Schuld umgehen sollen, die sie wirklich
bereuen. – Doch durch einen Priester
kann Gott vergeben.
Der Satz, ausgeweitet, auf alle Menschen:
Es gibt Menschen, auch unter Christen, die nachtragend sind, sehr
nachtragend sind. Wenn es ganz schlimm wird, tragen sie ihr ganzes Leben lang
dem anderen etwas nach. – Das wirkt sich
auf die Beziehung aus.
Und derjenige, der so nachtragend ist, gibt dem anderen nicht die
Chance, sich zu ändern. „Du warst schon immer so, du wirst auch immer so
bleiben!“ Das ist die Aussage, die dahintersteckt. Wer zieht damit wohl mehr
Schuld auf sich? Das sollte sich mal jeder selbst fragen.
Gleichzeitig erinnert es mich auch an das Gleichnis vom Knecht,
dem viel vergeben wird, der aber seinem Schuldner nichts erlässt. So landet
später der Knecht im Verließ (Mt 18, 23 ff)
Weitere Übersetzungen:
Ich finde es immer interessant, sich mal andere Übersetzungen
anzusehen, denn die Aussage kann anders ankommen. Ich habe zum Beispiel eine
Bibel aus dem Jahre 1968. Da heißt es: „Welchen ihr die Sünden nachlasset,
denen sind sie nachgelassen, und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie
behalten.“
Das Wort „behalten“ wird in der neuen Einheitsübersetzung auch
wieder verwendet. Man muss eben weiterhin mit der Schuld leben. Das Wort „behalten“ kommt in mehreren
Übersetzungen vor. Bei den Synonymen sind die heftigsten Begriffe hierfür „verweigern“ oder „verwehren“. Übrigens steht
das Wort verweigern in einer Übersetzung.
Was mich zum Überlegen gebracht hat ist auch das Wort „nachlassen“.
Heißt das nicht, dass vielleicht nur ein Teil erlassen wird? In der
Lutherübersetzung von 2017 steht das Wort „erlassen“. Wenn ich jedoch online Synonyme suche, wird zum Teil die
gleiche Bedeutung angezeigt.
In der Übersetzung „Hoffnung für alle“ lautet der letzte Teil: „Und
wem ihr die Schuld nicht vergebt, der bleibt schuldig“
Statt „Sünden erlassen“
steht in einigen Übersetzungen „vergeben“. Ich denke, mit diesem Wort kann
jeder etwas anfangen.
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