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Gerade in der Fastenzeit und erst Recht in der Osterzeit hören wir immer wieder vom Jünger, den Jesus liebte, bzw. vom Jünger, der Jesus liebte. Es heißt immer, damit ist der Apostel Johannes gemeint und damit wird es bei vielen schon abgetan, es wird nicht weiter darüber nachgedacht.
Während meines Studiums
interpretierte es ein Dozent noch anders. Er sagte, dass mit dem Jünger, den
Jesus liebt, jeder einzelne von uns gemeint ist.
Wenn dem so ist, wie sollen
wir dann handeln? Und: Was sagt die Bibel dazu:
Ich habe lange überlegt,
welches wohl die wichtigste Stelle ist und fange mit der Stelle an, die ich als
die wichtigste empfinde:
Es ist Joh 19: 26f: Þ Jesus wurde gekreuzigt, vom Kreuz herab gibt er
seiner Mutter den Jünger zum Sohn und umgekehrt.
Auf der einen Seite heißt
dies für uns, bis unter dem Kreuz
auszuharren und dann ist uns hier Maria als Mutter gegeben worden. Das
heißt, wir dürfen uns an Maria wenden.
Zum Thema Kreuz und Jünger
gibt es in Der Bibel noch zwei weitere Stellen. Sowohl bei Mt 16,24, als auch
bei Lk 9,23 zu lesen ist. Es heißt hier: „Wer mein Jünger sein will, der
verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ Und bei
Lk 14,27 heißt es weiter: „Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der
kann nicht mein Jünger sein.“
Wenn auch nicht das Kreuz
genannt wird, verweist Mt 10,25 im Prinzip auch darauf hin, dass wir das Kreuz
tragen sollen und was auf uns zukommen kann. Hier steht: „Der Jünger muss sich
damit begnügen, dass es ihm geht wie seinem Meister.“
Wenn man dies so liest, kann
einem schon manchmal ganz anders werden. Es kann ein Trost sein, dass wir hier
Maria an unserer Seite wissen können.
Auch den Schluss des
Johannesevangeliums finde ich wichtig, auch wenn hier nicht ausdrücklich das
Wort Jünger gebraucht wird. Wenn man davon ausgeht, dass der Jünger, der Jesus
liebte, dieses Evangelium geschrieben hat und wir alle Jünger sein sollen, die
Jesus lieben, dann ist es sehr relevant.
Es heißt da bei Joh 21,24: „Dieser Jünger ist es, der das alles bezeugt,
und der es aufgeschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist.
Für uns könnte dies sozusagen
„übersetzt“ heißen: Wir sollen das Evangelium weitergeben, sollen immer wieder
von der Wahrheit Zeugnis geben. Dies gehört zum Jünger-Sein dazu.
Wichtig ist nicht nur, dass
der Jünger Jesus liebt, sondern auch die Liebe untereinander. So heißt es bei Joh 13, 35: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine
Jünger seid: Wenn ihr einander liebt.“
Hier wieder die Übersetzung:
Auch wenn ich den anderen eigentlich nicht leiden kann, er aber sein
Christ-Sein auch bewusst lebt. Es geht nicht, dass wir uns einander bekämpfen.
Es sollte zumindest möglich sein, sich zu achten.
Ich habe noch einige andere
Stellen gefunden, die etwas zum Jünger-Sein aussagen. Diese wenige sollen
reichen, denn daran kann man ganz schön „zu knabbern“ haben.
Danke für diesen tollen Blogpost. Ich glaube auch, viele unterschätzen die Aussage "der Jünger, den Jesus liebte". Johannes war am Kreuz "live " dabei. Er hat selbst gesehen und miterlebt, wie Jesus das Kreuz für ihn, für seine Sünden, auf sich nahm. Und je mehr ich darüber nachdenke, was Jesus da wirklich für MICH durchgestanden hat, desto eher kommt mir der Hauch einer Ahnung, wie rießig Gottes Liebe zu uns Menschen ist.
AntwortenLöschenDanke für diesen Denkanstoß!
Liebe Sharela,
Löschendanke für deine Antwort.
Ja, die Ahnung kommt erst so nach und nach. - Und es lohnt sich im Bibelserver nach den Worten: "Jünger, der Jesus liebte" und "Jünger, den Jesus liebte" zu suchen. Und zwar in allen Übersetzungen, weil es zum Teil einen kleinen Unterschied gibt. Du wirst überrascht sein.
LG.
Gabriele